Wenn die Pinterest-Zahlen sinken, ist die Stimmung erst einmal im Keller. Woran liegt es? Was habe ich anders gemacht, was habe ich nicht anders gemacht?
Schnell wird dann die Schuld bei Pinterest gesucht. Und während es auch durchaus möglich ist, dass die Ursache, warum Deine Pinterest-Zahlen sinken, bei Pinterest liegt, gibt es auch Gründe, die in Deinem eigenen Pin-Verhalten liegen. Für beide Möglichkeiten schauen wir uns heute darum an, was Deine Pinterest-Zahlen sinken lassen kann und was Du dagegen tun kannst. Denn etwas zu tun, ist immer besser als nur auf den Pinterest-Algorithmus zu schimpfen 😉
Account geflaggt
Gehen Deine Zahlen in den Pinterest Analytics von einem Tag auf den anderen in den Keller, ist Dein Account höchstwahrscheinlich geflaggt (d. h. wegen Fehlverhalten mit einem Warnhinweis versehen und beschränkt).
Hintergrund: Vor einigen Jahren war Pinterest ein Tummelplatz für Spam-Accounts, die fremde Pins herunterluden und verlinkt auf dubiose Websites erneut pinnten. Um diese Entwicklung zu unterbinden, hat Pinterest seine Spamfilter verschärft. Die Schattenseite ist, dass man auch für Kleinigkeiten oder einfach durch Pech in diesen Filtern hängenbleiben kann.
Sieht Pinterest Dich als Spammer an, kann Dein Account auch ganz gesperrt werden. In diesem Fall hast Du keinen Zugriff mehr auf Deinen Account und bekommst eine E-Mail-Benachrichtigung über die Sperre.
Ein geflaggter Account ist jedoch nicht so einfach zu erkennen. Doch fallen Deine Pinterest-Zahlen innerhalb eines Tages auf null, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass Dir genau dies passiert ist. Denn weder ein geflaggter Account noch seine Inhalte sind dann auf Pinterest noch zu finden.
Du kannst dies überprüfen, indem Du einen anderen Pinterest-Nutzer bittest, in der Nutzer-Suche nach Deinem Profilnamen zu suchen (oder Du machst dies selbst, mit einem zweiten Pinterest-Account, sofern Du einen hast). Taucht er nicht in der Suche auf und ist auch der Folgen-Button auf dem Profil inaktiv, ist der Account ziemlich sicher geflaggt. In diesem Fall bleibt Dir nichts übrig als den Pinterest-Support um Hilfe zu bitten, um die Warnung aufzuheben.
Saisonale Schwankungen
Jahreszeiten spielen auf Pinterest eine große Rolle – zum Guten sowie zum Schlechten. In einem Monat kann Dein Traffic vollkommen durch die Decke gehen – in einem anderen liegt er am Boden.
Das Sommerloch, was Webseitentraffic angeht, ist berüchtigt. Und in diesem Jahr war es naturgemäß noch schlimmer als in Nicht-Pandemie-Jahren.
Oder anders ausgedrückt: Es war eine Katastrophe.
Klar, so viele waren froh, zumindest etwas Freiheit zurückzugewinnen, und auch Reisen waren wieder möglich. Da verbrachten deutlich weniger Menschen ihre Zeit im Internet.
Auf Pinterest kam erschwerend hinzu, dass es im Jahr 2020 viele neue Nutzer gewonnen hat, die sich nicht alle auch 2021 gehalten haben.
Gehen also etwa im Juni (je nach Wetter und Situation auch schon ab Mai) Deine Pinterest-Zahlen runter und erholen sich auch über den Sommer nicht, kann es genau an diesen Fakten liegen.
Das Gute: Du hast nichts falsch gemacht, was die Zahlen sinken lässt. Das Schlechte: Du kannst auch nur begrenzt etwas tun, damit sie sofort wieder steigen.
Erst, wenn sich die Zahlen ab September nicht wieder erholen, wird ersichtlich, dass die wahren Gründe woanders liegen.
Zu unregelmäßig gepinnt
Regelmäßig neuer Content ist eigentlich überall im Web King, und das ist auf Pinterest nicht anders.
Hier gibt es Ausnahmen, die die Regel aber nur bestätigen. Grundsätzlich wird es sich negativ auf Deine Pinterest-Zahlen auswirken, wenn Du zu unregelmäßig pinnst.
Planst Du keine neuen Pins ein und läuft Deine Queue über kurz oder lang leer, wird eine Weile alles weiterlaufen wie gehabt. Doch irgendwann wird der Pinterest-Algorithmus merken, dass nichts Neues auf Deinem Account erscheint. Und dann wird er auch Deine älteren Pins nicht mehr optimal ausspielen, weil er denkt, Dein Account wäre inaktiv.
Eine weitere, aber nicht weniger negative Auswirkung kann es haben, wenn Du lange nichts und dann in kurzer Zeit sehr viele neue Pins veröffentlichst. Zum Beispiel, weil Du gerade Zeit hast und kein Tool zum Einplanen Deiner Pins (wie z. B. Pin Generator) benutzt. Mit einem solchen Vorgehen läufst Du dann Gefahr, als Spammer wahrgenommen zu werden – und wie bereits beschrieben kann der Account dann geflaggt oder gesperrt werden.
Zu wenig gepinnt
Die Zeiten, zu denen man pro Tag 30, 50 oder sogar noch mehr Pins pinnen sollte, sind glücklicherweise vorbei. Aber dennoch will Pinterest von Dir eine gewisse, regelmäßige Aktivität sehen.
Pinterest selbst sagt, Du solltest wöchentlich neue Pins einplanen. Ich würde jedoch sagen, Du solltest das täglich tun.
Oft wird hierbei gefragt, was denn genau die “richtige” Anzahl täglicher Pins sei, die man pinnen sollte. Diese Frage ist gar nicht so einfach zu beantworten. Denn das Ergebnis, das Du erzielst, hängt nicht nur an der genauen Pin-Menge, sondern auch an Qualität und Format der Pins. Du kannst Dich also nicht darauf verlassen, dass Dein Account erfolgreich sein wird, nur weil Du x Pins pro Tag pinnst.
Wenn Du aber gern zumindest eine Zahl für das Minimum hättest: Ich würde empfehlen, mindestens fünf frische Pins am Tag zu pinnen.
Frische Pins? Genau. Und das leitet nahtlos über zum letzten Grund, warum Deine Pinterest-Zahlen sinken:
Zu viele Repins
Ebenfalls in früheren Zeiten hieß es, man solle ruhig bis zu 75% Fremdcontent pinnen, also die Pins anderer Nutzer repinnen. Diese Empfehlung ist überholt, oder schlimmer sogar: Die Pinterest-Supportmitarbeiter raten Contenterstellern inzwischen sogar ganz vom Repinnen ab.
Nicht alle Änderungen, die Pinterest an seinem Algorithmus bzw. seinen Handlungsempfehlungen vornimmt, zeigen ihre Wirkungen unmittelbar bei jedem Nutzer. Sinken Deine Pinterest-Zahlen jedoch und Du hast das Repinnen noch nicht eingestellt oder zumindest deutlich reduziert, kann hierin der Grund liegen, und der Algorithmus hat Dich bisher nur verschont.
Auch das Verständnis davon, was ein frischer Pin und was ein Repin ist, ist nicht immer ganz klar:
Ein frischer Pin ist eine Kombination aus einer Grafik und einer URL, die zum ersten Mal auf Pinterest gepinnt wird.
Ein Repin ist eine solche Kombination, die bereits zuvor gepinnt wurde. Ein zuvor gepinnter Pin, bei dem nur die Beschreibung oder der Titel geändert wurde, ist demzufolge ein Repin.
Auch ein Pin, der auf eine zweite Pinnwand gepinnt wurde, ist, was vielen nicht bewusst ist, ein Repin. Pinnst Du also alle Deine Pins auf z. B. vier Pinnwände, produzierst Du für jeden frischen Pin drei Repins – das mag der Algorithmus nicht gern.
Achte also darauf, dass der Großteil Deiner Pins frische Pins sind.
Sinkende Pinterest-Zahlen sind nervig – aber Du kannst etwas dagegen tun
Pinterest ist ständig im Wandel, und das, was letztes Jahr noch gut funktioniert hat, muss es nicht zwingend jetzt noch tun – ganz im Gegenteil.
Du hast gesehen, dass der Großteil der Gründe für sinkende Pinterest-Zahlen, die ich hier erkläre, daran liegen, dass die Nutzer Pinterest nicht so bespielen wie es bespielt werden will.
Darum ist es unerlässlich, dass Du Dein Pinterest-Wissen und Deine Strategie auf dem Laufenden hältst. Denn: Oft ist nichts schlimmer als die Strategie vom letzten Jahr.
Hey, wirst du demnächst auch einen Beitrag über Tiktok schreiben?
Scheint ja immer mehr im Trend zu sein.
LG
Hallo Franzi, nein, wahrscheinlich nicht, da unser Schwerpunkt ganz woanders liegt. TikTok überlasse ich Anderen 🙂