“Es gibt Vorteile von Pinterest gegenüber Facebook? Aber Facebook ist so groß!”
Eine vielgehörte Aussage oder zumindest vermuteter Gedankengang. Denn vielen Unternehmen, die neu in die sozialen Medien starten (oder auch schon länger aktiv sind), fällt erst einmal Facebook ein. Klar, denn noch ist der blaue Riese das größte soziale Netzwerk, obwohl es schon so oft totgeredet wurde. Aber erfüllt Facebook die Wunder, die gerade Kleinunternehmen von dem Netzwerk erwarten? Sicher nicht, denn zum einen gibt es auch in den sozialen Medien keine Wunder ohne harte Arbeit. Und zum anderen sind die Erwartungen, die an Facebook gestellt werden, allzu oft viel zu groß und daher prädestiniert, enttäuscht zu werden.
Jede Plattform im Social Web hat ihre eigenen Charakteristika und daher unterschiedliche Zwecke und Nutzen, die sie den Unternehmen bieten können. Doch dies wird oft vernachlässigt, kennt man sich noch nicht gut in Social Media aus und hat auch nicht viel Zeit, sich damit zu beschäftigen. Dann ist die naheliegende Lösung oft, einfach eine Facebook-Seite zu machen und zu hoffen, dass sie schon all das erfüllen wird, was man erwartet – und das wird oft nicht klappen. Daher ist die naheliegendste Lösung nicht immer die Beste. Und da Pinterest derzeit noch im Kommen, aber noch(!) keiner der “Big Player” im deutschsprachigen Raum ist, kommen viele Unternehmen gar nicht auf die Idee, Pinterest könne ihren Zielen viel dienlicher sein als Facebook.
Was sehr schade ist, denn Du solltest die Vorteile von Pinterest kennenlernen, um sie für Dein Unternehmen zu nutzen. Darum zeige ich Dir heute fünf Vorteile von Pinterest, die die Plattform gegenüber Facebook hat.
1.) Trafficbringer
Noch steht weltweit Facebook auf Platz 1 der Trafficlieferanten unter den Social Media. Aber wenn man Facebooks Politik der jüngsten Vergangenheit verfolgt hat, kann man sich denken, dass diese Tage gezählt sind.
Facebook will Nutzer auf der Plattform halten. Die Nutzer sollen möglichst alles auf Facebook selbst erleben oder erledigen können. Darum erhalten externe Links zunehmend weniger organische Reichweite, und will man mehr Reichweite, kommt man um Werbeanzeigen kaum herum.
Grund genug, sich Platz 2 anzuschauen…
Platz 2 der Trafficlieferanten ist nämlich Pinterest, und das aus gutem Grund. Pinterest ist nämlich per se kein soziales Netzwerk, sondern eine Suchmaschine. Und als solche lebt sie davon, dass die Nutzer hochwertige, relevante externe Inhalte bei ihr finden können.
Zusammengefasst: Facebook will den Traffic bei sich behalten, Pinterest will ihn Dir geben!
2.) Ein guter Verkäufer
Auf Pinterest sind die Nutzer in Kauflaune – viel mehr als Nutzer auf Facebook. Immerhin nutzen viele Menschen Pinterest als virtuellen Wunschzettel. Ihre nächste Reise, die Einrichtung fürs Wohnzimmer, Geschenkideen… sogar ganze Hochzeiten werden auf Pinterest geplant.Dabei sind die Nutzer noch nicht markengebunden, denn 95% der Top-Suchanfragen auf Pinterest beinhalten keinen Markennamen.
Klickt ein Pinterest-Nutzer auf einen Produkt-Pin, gibt er durchschnittlich 60€ aus. Diese Kauflaune überträgt sich auch auf den beruflichen Bereich, weswegen auch zahlreiche B2B-Produkte oder Dienstleistungen dort vorgestellt werden. Man kann also sagen, dass Pinterest als Verkaufsinstrument sehr attraktiv ist.
Du solltest allerdings idealerweise, was auch immer Du anbietest, online zum Verkauf anbieten. Pinterest ist groß und grenzenlos und erreicht für Dich Nutzer im gesamten Bundesgebiet oder, wenn Du danach suchst, auch weltweit.
3.) Inhalte wirken langfristig
Die Lebenszeit eines Facebook-Posts ist frustrierend gering. Nur wenige Stunden, und der Post bekommt kaum noch Leser. Klar kann man solche Posts mehrfach verwenden, aber auch das bedeutet zusätzliche Arbeit, um zumindest diese geringe Lebenszeit mehrfach nutzen zu können.
Inhalte auf Pinterest wirken hingegen langfristig. Pins bekommen oft auch nach Monaten Aufrufe, Repins und Klicks. Oft sogar auch nach Jahren!
Der Nachteil, den man dazu in Kauf nehmen muss: Zeitsensitive Dinge sind schwierig, über Pinterest bekannt zu machen. Und damit meine ich nicht saisonale Themen – diese funktionieren sogar sehr gut! Aber willst Du eine Veranstaltung bekannt machen, die schon in wenigen Wochen stattfindet und sich nicht wiederholt, ist Pinterest nicht das Mittel der Wahl.
4.) Effiziente Verwertung Deines bestehenden Contents
Klar kannst Du auch auf Facebook aus einem Blogartikel mehrere Posts machen – und solltest es sogar tun. Aber das ist kein Vergleich dazu, wieviele verschiedene Pins Du aus einem Blogartikel zaubern kannst. Mit unterschiedlichen Bildern, Designs und Überschriften sind 20, 50 oder sogar 100 verschiedene Pins aus einem einzigen Blogartikel überhaupt kein Problem!
Du solltest also weiterhin auch neue Blogartikel schreiben. Aber gleichzeitig gibt Dir jeder Blogartikel, ob alt oder neu, eine große Menge Pinterest-Content in kurzer Zeit. So sind auch die täglichen 3-5 Pins, die Du auf Pinterest veröffentlichen solltest, absolut machbar.
5.) Keine Interaktion nötig
Bitte was? Ist nicht Interaktion und Dialog mit Deinen Fans der Sinn von Social Media? Ja, stimmt. Aber Pinterest ist kein soziales Netzwerk, sondern eine Suchmaschine. Das heißt, wenn es auch möglich ist, Pins zu kommentieren, geschieht dies nur selten. Und Du kannst Deine Zeit darauf verwenden, Content zu erstellen und einzuplanen, anstatt auf Kommentare einzugehen.
Nun ist der Dialog natürlich sehr wichtig. Und in einer perfekten Welt würdest Du großartigen Content auf Pinterest erstellen, auf Facebook den Dialog mit Deinen Fans führen und auch auf jeder anderen Plattform aktiv sein.
Hast Du aber nur eine begrenzte Zeit zur Verfügung und willst den bestmöglichen Output in Form von Traffic und Verkaufssteigerungen, lohnt es sich, wenn Du diese Zeit auf Pinterest investierst.