Inzwischen haben wir es alle verinnerlicht: Blogs sind das soziale Medium, das am meisten Erfolg verspricht. Verbesserung der Suchmaschinenergebnisse, Darstellung eigener Kompetenz, Akquise und Kundenbindung – den Nutzen von Unternehmens-Blogs kann man nicht ignorieren.
Dennoch wird Blogs oftmals mit Ablehnung begegnet, speziell dort, wo Social Media generell ein wenig behandeltes Thema sind. Deshalb schauen wir uns heute die drei häufigsten Vorbehalte gegen Blogs an und gehen auch gleich die Antworten darauf an.
Vorbehalt 1: Ich habe keine Zeit zum Bloggen
Einen Blog zu pflegen, kostet Zeit. Themenplanung, technische Fragen und nicht zuletzt das Verfassen und Veröffentlichen der Artikel. Daran führt kein Weg vorbei. Den zeitliche Aufwand kannst Du jedoch auf zwei Wegen reduzieren: Du beauftragst einen Texter, wenn Du so wenig Zeit wie irgend möglich aufbringen will. Oder Du arbeitest mit einer gründlichen Planung.
Lösung: Planung
Jedes Instrument der Unternehmenskommunikation kostet Zeit, und dies ist bei einem Blog nicht anders. An einem Flyer für Dein Unternehmen sitzt Du ja auch eine ganze Weile, bis er so aussieht, wie Du ihn haben willst. Anders als ein Flyer ist ein Blog aber kein Projekt, das bald abgeschlossen ist, sondern eine dauerhafte Aufgabe. Das bietet Dir allerdings einen großen Vorteil: Wenn Du ein wenig Zeit in eine gründliche Planung investierst, kannst Du sehr viel Zeit in der Blogpflege sparen.
Dabei kommen Dir Deine Social-Media-Strategie und Dein Redaktionsplan zu Hilfe. In der Strategie hast Du bereits ausgearbeitet, wen und was Du erreichen möchtest. Und im Redaktionsplan sammelst Du immer einen ganzen Schwung neuer Ideen. Diese arbeitest Du dann nach und nach in Blogartikel um.
Vorbehalt 2: Niemand kann den Blog pflegen
Wer soll den Blog betreiben? Wenn Du es partout nicht schaffst, dies selbst zu tun, bieten sich Dir auch hier wieder zwei Wege an: Du kannst einen externen Dienstleister beauftragen, der strategie- und unternehmensbezogene Fragen mit Dir bespricht. Er bekommt regelmäßiges Feedback von Dir, aber ansonsten pflegt er den Blog weitestgehend allein. Oder Du überträgst die Blogpflege an einen Mitarbeiter.
Lösung: Der Mitarbeiter
Ein Kollege oder Mitarbeiter, der Erfahrung im Texten und in der Blobetreuung hat, wird natürlich sehr viel weniger Zeit benötigen als ein Kollege, der sich erst einarbeiten muss. Am wichtigsten ist hier aber der Spaß am Texten. Denn das technische Verständnis kann man sich recht schnell aneignen – wer aber ungerne schreibt, wird dauerhaft Probleme haben. Wichtig ist hier nicht nur ein guter Inhalt, sondern auch, dass Rechtschreibung und Grammatik stimmen. Denke daran: Dein Blog ist auch eine Visitenkarte für Dein Unternehmen und entscheidet mit, wie Du wahrgenommen wirst.
Vorbehalt 3: Ich weiß nicht, worüber ich schreiben soll
Du hast einen Blog und jemanden, der ihn pflegen wird – nur an Ideen mangelt es Dir noch? Dann ist es Zeit, wieder einen Blick in Deine Social-Media-Strategie zu werfen. Schaue Dir Deinen Zielkunden noch einmal genau an und frage Dich, was er gerne lesen würde. Welches Thema interessiert ihn, und welche Antworten sucht er bei Dir?
Lösung: Augen offen halten
Wenn Du Deinen Zielkunden genau bestimmt hast, wirst Du schnell wieder neue Ideen für Dein Blog finden. Mache Dir immer wieder bewusst, dass Du das Bedürfnis Deiner Leser ansprechen musst, um sie an Deinen Blog zu binden.
Beispiel: Wenn Du Gartengeräte verkaufst, interessiert Dein Kunde sich für einen schönen Garten. Ihn interessiert alles rund um das Thema: Wie soll er seinen Garten winterfest machen? Von wann bis wann sollten Wildvögel gefüttert werden, wann Nistkästen aufgehängt und wann die Rosen geschnitten werden? Was kann man für einen schönen Rasen oder gegen Unkraut tun? Wenn Du komplexe Produkte verkaufst, erkläre ihren Einsatz und ihre Pflege.
Auch Neuigkeiten aus Deinem Unternehmen, Deiner Branche und passende Veranstaltungen sind gute Inhalte für Dein Blog. Fotos von Messen oder einem Blick hinter die Kulisse sind ebenfalls gerne gesehen.
Wie geht erfolgreich Bloggen? Schlussfolgerungen
Die Erkenntnis ist nicht bahnbrechend neu, sondern beruhigend vertraut: Mit der richtigen Planung lässt sich alles vereinfachen – sogar ein Unternehmensblog.
Ja, ein gewisser Aufwand lässt sich nicht vermeiden. Aber letzten Endes kostet alles, was Du in und mit Deinem Unternehmen tust, irgendwie Zeit. Die Frage ist letzten Endes: Ist der erreichte Nutzen den Aufwand wert? Bei einem gut gepflegten Blog ist dies auf jeden Fall so. Und die Vorteile eines Blogs rechtfertigen den Aufwand dabei definitiv.
Links:
Kerstin Hoffmann: Chef, wir brauchen ein Corporate Blog
Karrierebibel: Was soll ich schreiben? Wie Blogger Themen finden
Karrierebibel: Corporate Blog: Leitfaden für das Unternehmens-Blog
Dieser Artikel erschien erstmalig am 02.10.2013 und wurde am 21.11.2017 aktualisiert.
[…] Dank an Stefanie Norden, die mich mit ihrem Artikel Erfolgreich bloggen: 3 Blog-Vorbehalte und Antworten zu diesem Beitrag inspiriert […]
Ich stimme Ihnen in einigen Punkten zu.
Ein Blog kostet ähnlich wie alle anderen medialen Auftritte Zeit. Doch spätestens bei einem Blog gibt es meiner Meinung nach keine Option sich dafür einen externen Dienstleister zu suchen. Auch wenn ich sonst relativ offen für externe Servicepartner bin, ein Blog ist nicht nur abhängig von den Inhalten, sondern lebt vor allem von den Personen dahinter. Die Menschen die den Blog mit Inhalten leben wollen den Menschen hinter dem Artikel erkennen.
Ein Blog soll das eigene Unternehmen nicht in Form von Werbebotschaften nach vorne bringen, sondern ich bin der Meinung, dass die eigenen Mitarbeiter, welche Inhalt bereitstellen viel besser dafür geeignet sind. Zum einen sorgt man dadurch für eine bessere Bindung der Mitarbeiter, da diese auch nach außen hin sichtbarer werden, zum anderen zeigt man sein Unternehmen gänzlich unverhüllt und ein Blog unterstützt den Weg, von einem Unternehmensnamen hin zu Menschen und Gesichtern.
Hier gilt also meiner Meinung nach nicht nur Inhalt sondern auch Authenzität des Schreibers. Und ich kennen keinen externen Dienstleister, der zum Beispiel mich in einem “redaktionell” verfassten Artikel entsprechend authentisch darstellen kann.
Wenn ich das aber erreichen möchte, müsste ich den von einem Dienstleister geschriebenen Blog-Artikel solange korrigieren, bis er wieder authentisch für mich ist. Und bei dem Zeitaufwand kann ich den Artikel meistens selbst schreiben.
Was ich jedoch über einen externen Partner machen lassen kann, ist eine Recherche. Das bedeutet, ich habe ein Thema und brauche dazu aber Zahlen, Fakten was auch immer. Dafür kann man meiner Meinung nach sehr gut einen anderen Partner in Anspruch nehmen.
Für das Schreiben und veröffentlichen sollte man immer Mitarbeiter des eigenen Unternehmens einsetzen.
Hallo Herr Jacobi,
vielen Dank für Ihren Kommentar.
Grundlegend stimme ich Ihnen zu: Natürlich ist Kommunikation dann am authentischsten, wenn sie direkt aus dem Unternehmen kommt. Doch in der Praxis sieht es meiner Erfahrung nach leider so aus, dass gerade bei kleinen Unternehmen die Pflege eines Blogs zu 100% schlicht nicht möglich ist.
Somit bleibt zumeist nur die Entscheidung, ganz auf ein Blog und dessen Vorteile zu verzichten oder einen Externen zu beauftragen. Die nun folgenden Szenarien können vielfältig sein (Der Dienstleister coachst das Unternehmen zur Blogpflege mit begrentzem Zeitaufwand, er unterstützt in den Analyse-, Recherche- und Optimierungsbereichen, er verfasst Blogbeiträge zu Produkten und Branche des Unternehmens, während dieser gelegentlich Informationen aus dem Unternehmen verbloggt etc.), doch was immer existent sein muss, ist der Dialog mit dem Unternehmen. Was sind die Ziele, was ist die Zielgruppe, welche Sprache soll gesprochen werden, welche Kultur und Werte vertritt das Unternehmen?
Natürlich kann das die Stimme des Unternehmens nicht komplett ersetzen, doch ich denke, es gibt Mittel und Wege, eine solche Zusammenarbeit so zu gestalten, dass die Stimme des Unternehmens und die Stimme des Dienstleisters zumindest “in Einklang” gebracht werden.
Wie gesagt: Das Optimum ist natürlich, dass jegliche Kommunikation im Social-Media-Bereich aus dem Unternehmen selbst kommt. Doch wenn das nicht möglich ist, muss meiner Meinung nach nicht komplett auf Social Media verzichtet werden, sondern es bestehen Wege zur Zusammenarbeit mit einem Dienstleister, sofern dieser seinen Job gut macht. Ob man das will oder nicht, bleibt natürlich jedem selbst überlassen.
Beste Grüße & ein schönes Wochenende,
Stefanie Norden