Zu Anfang, anknüpfend an meinen vorherigen Post, wo es u.a. um vorgetäuschte Nachhaltigkeit im Marketing geht: dieses Vortäuschen einer “grünen” Unternehmensphilosophie nennt sich Greenwash bzw. Greenwashing. In der weiteren Entwicklung versteht man unter diesem Ausdruck auch die Verschleierung sozial bedenklicher Belange.
Greenwashing wird in der Regel betrieben, um sich ein nachhaltiges Image zuzulegen und den Druck, den die Öffentlichkeit zunehmend in Fragen der Nachhaltigkeit ausübt, abzumindern. Zudem sollen so politische Entscheidungen beeinflusst und die Notwendigkeit gesetzlicher Vorgaben in Umwelt- oder Sozialfragen herabgesetzt werden.
Dieses Vorgehen ist nicht nur ärgerlich und spricht für unethisches Geschäftsgebaren, sondern es schädigt auch die Glaubwürdigkeit der Nachhaltigkeitskommunikation wirklich nachhaltig wirtschaftender Unternehmen.
Kommen wir also zum Exempel und zum berühmt-berüchtigten Energiekonzern RWE, der sogar laut richterlichem Beschluss als Klimakiller bezeichnet werden darf (Quelle: Greenpeace). Wenig überraschend also, dass der Konsument RWE wohl ebensosehr mit erneuerbaren Energien in Verbindung bringt wie Ex-Politüberflieger zu Guttenberg mit wissenschaftlicher Originalität. Da aber heutzutage “Klimakiller” kein verkaufsförderndes Etikett ist, wollte RWE mit folgendem Video gegensteuern:
Dies wollte Greenpeace verständlicherweise nicht so stehenlassen und nutzte die neuen Medien zur Verbreitung eines eigenen Videos, in dem sie einige unbequeme Wahrheiten auflisten:
Sicher muss auch bei solch einer “Gegendarstellung” zu Überspitzungen gegriffen werden, aber ich halte es für ein gutes Zeichen, dass zum einen solche Videos die Beliebtheit von Social Media nutzen, und zum anderen auch auf Interesse stoßen.
Ich hoffe, das Greenpeace-Video wird weite Kreise ziehen.