Der Gründungstag von B.E.G.IN, der Bremer Existenzgründungsinitiative, ist eine feste Größe in der Gründungslandschaft Bremens. In den vergangenen beiden Jahren waren wir als Besucher zu Gast, aber nun war es an der Zeit, B2N dort auch mit einem eigenen Messestand zu präsentieren.
Als wir die Fotos unseres Standes auf Facebook posteten, fragte uns Janett Reimann von Textschöpfung nach unseren Erfahrungen zum Besuch des BEGIN-Gründungstags als Aussteller, und so nehmen wir ihre Fragen als Basis für dieses virtuelle Interview, um von unserem ersten Stand auf dem Gründungstag zu erzählen:
Vielleicht könntet ihr ein wenig über die Organisation Eures Messeauftritts schreiben.
Habt ihr euch ein Konzept gemacht? Musstet ihr euch speziell vorbereiten? etc.
Frauke: Wir haben den Gründungstag bereits zweimal als Besucher erlebt und hatten dadurch den Vorteil, dass wir schon wussten, wie es dort aussieht. Das machte den organisatorischen Teil sehr viel einfacher. Durch dieses Hintergrundwissen war für mich die tatsächliche Planung deutlich entspannter.
Tristan: Ein Konzept wäre wohl übertrieben. Wir haben uns Gedanken gemacht, was uns erwartet und was wir uns von jemandem an so einem Stand erhoffen, wenn wir auf der anderen Seite stehen. Dementsprechend haben wir versucht uns zu organisieren.
Wir wollten mit einem Roll-Up auftreten, welches designt und gedruckt werden musste, dazu kamen dann noch Hand-Outs und ein bisschen Kleinkram.
Stefanie: Wir haben als spezielles Messeangebot einen Social-Media-Kurzcheck angeboten. Im persönlichen Gespräch hat man natürlich mehr Möglichkeiten, und damit wir den Besuchern auch wirklich eine nützliche Analyse ihrer Social-Media-Präsenzen mitgeben konnten, haben wir uns darauf natürlich intensiv vorbereitet.
Wie lange wart ihr insgesamt dort?
Frauke: Offiziell ging der Gründungstag von 12.00 bis 19.00. Mit Auf- und Abbau waren wir gut 9 Stunden dort.
Stefanie: Die Zeit flog recht dahin, aber ich fand es gut, auf einer Tagesmesse zu starten.
Über was habt ihr mit den Interessierten alles gesprochen?
Frauke: Es gab eine sehr große Bandbreite von Themen. Es waren sowohl Social-Media-Neulinge dabei, die froh waren, grundlegende Fragen stellen zu können, als auch erfahrenere Nutzer, die eher spezifische Fragen hatten.
Einige Besucher spielten auch erst mit dem Gedanken, zu gründen und waren dankbar, wenn wir ein wenig aus dem Nähkästchen geplaudert haben.
Tristan: Den meisten Interessierten ging es bei mir um die generelle Fragen “Was machen Sie eigentlich?” und “Warum sollte ich Social Media machen?”. Auch die Frage nach dem “Warum” kam mehr als einmal vor.
Ich hatte den Eindruck, die meisten Besucher wollten erst einmal einen generellen Eindruck, die Möglichkeit, sich unverbindlich zu informieren und auszutauschen. Persönlicher Kontakt, Menschlichkeit – und eben keine frontalen Marketingaussagen mehr.
Gab es Themen, die häufiger behandelt wurden?
Frauke: Viele wollten wissen, was genau Social Media ausmacht und warum es für ihr Unternehmen wichtig ist. Nur sehr wenige hatten eine ablehnende Haltung, die meisten waren zwar etwas skeptisch, aber offen für das Thema.
Tristan: Grundlegende Fragen, was wir machen, warum Social Media für sie relevant sein sollte. Auch die Frage nach den Kosten/unserem Preis wurde mir mehr als einmal gestellt.
Bei der wiederholten Frage des “Was machen Sie eigentlich” fragte ich mich irgendwann, ob es durch unser Roll-Up und die sonstigen Informationen am Stand nicht deutlich genug wurde… im Nachgang denke ich, es war eher eine Standardfrage zur Gesprächseröffnung.
Stefanie: Ein in den Kurzchecks immer wieder auftretendes Thema war die Erhöhung der Facebook-Reichweite – ohnehin war Facebook hier das Netzwerk, das die meisten Besucher checken lassen wollten.
Wart ihr vielleicht von irgendeinem Thema überrascht, weil ihr nicht damit gerechnet habt, dass gerade DAS Thema die Leute am meisten beschäftigt?
Frauke: Mich hat überrascht, dass wir immer wieder gefragt wurden, ob wir z.B. auch Webseiten erstellen und offenbar viele noch keine genaue Vorstellung davon haben, was Social Media eigentlich ist.
Tristan: Mich hat grundlegend überrascht, wie wenig viele Standbesucher mit dem Ausdruck Social Media anfangen konnten und wie gering der Wissensstand zu dem Thema ist. Das war für mich dahingehend insbesondere ein Eye-Opener, dass ich mich ja den ganzen Tag mit dem Thema beschäftigt, und ich deswegen annahm, das Thema sei mehr verbreitet.
Was hat euch am besten gefallen, was eher weniger?
Frauke: Mir hat am besten gefallen, einmal auf der anderen Seite des Tisches zu stehen. Sicher, es war anstrengend – am Ende des Tages taten meine Füße ziemlich weh. Aber wir hatten sehr nette Standnachbarn und interessante Gespräche; und mit den Standbesuchern kamn viele neue Perspektiven. Nicht ganz so gut gefallen haben mir die Hocker, die auf Dauer nicht wirklich bequem waren.
Tristan: Mir hat gefallen, unter Menschen zu kommen und in einer offenen Atmosphäre über das Thema Social Media sprechen zu können. Die Meisten waren interessiert und neugierig. Wir sind nicht mit dem Ansatz hingefahren, unbedingt etwas verkaufen zu müssen, sondern lieber offen zu informieren und uns als “Marke” bekannt zu machen.
Wie Frauke so schön sagt: Auf der anderen Seite des Tisches zu stehen, war eine spannende und interessante Erfahrung, die mir sehr gut gefallen hat.
Stefanie: Ich mochte auch das Gefühl, in der Jungunternehmer-Szene in Bremen quasi “angekommen” zu sein. Es waren viele andere Unternehmen oder Institutionen vor Ort, mit denen wir bereits Kontakte hatten, man empfahl Besucher gegenseitig weiter – und das eigene Logo auf einem Roll-Up zu sehen, war großartig.
Gab es vielleicht sogar etwas, was nicht ganz so geklappt hat wie geplant?
Frauke: Nur eine organisatorische Kleinigkeit. Wir hatten mit anderen Tischen gerechnet, weshalb unsere Tischhussen nicht ganz gepasst haben. Aber zum Glück hatte Stefanie daran gedacht, Paketschnur einzupacken, so dass sich das Problem sehr schnell lösen ließ.
So ein Stand ist sicher spannend. Wart ihr sehr aufgeregt?
Frauke: Erstaunlicherweise gar nicht. Ich wusste zwar nicht genau, was auf mich zukommt, aber ich war mir sehr sicher die Fragen der Besucher zum Thema Social Media gut beantworten zu können. Und wie ein Gründungstag im Allgemeinen abläuft, war uns ja auch bekannt. Dadurch war es für mich insbesondere spannend, ohne dass ich dabei nervös war.
Stefanie: Es hielt sich in Grenzen. In den letzten Tagen eigentlich gar nicht mehr, sondern ich habe mich richtig darauf gefreut.
Tristan: In den Tagen vorher war ich schon recht aufgeregt: Eine neue Situation, nicht genau zu wissen, was mich erwartet, das macht mich immer etwas nervös. Aber als wir aufgebaut hatten und die ersten Leute auch an unserem Stand anhielten, war die Aufregung schnell verflogen, und es hat mir eine Menge Spaß gemacht. Ich kann abschließend festhalten, dass es eine tolle Erfahrung war, B2N auf einer solchen Veranstaltung zu repräsentieren.
Wir hoffen, einen interessanten Einblick in “unseren” Gründungstag geben zu können. Allen Bremer (und Umgebung) GründerInnen können wir diese Veranstaltung – ob als Aussteller oder Besucher – sehr empfehlen, und wir werden sicher auch im nächsten Jahr auf irgendeine Art mit von der Partie sein.
Vielen Dank auch an Janett Reimann, die uns diesen wertvollen Impuls gegeben hat und die hoffentlich zufrieden mit dem Ergebnis ist!
Haben Sie noch Fragen, dann stellen Sie sie in den Kommentaren – wir antworten gern!
Ich habe gerade auf Twitter gesehen, dass ihr euren Erfahrungsbericht online habt, und musste sofort dem Link folgen.
Ich hätte nicht gedacht, dass ihr meine zahlreichen Fragen als echtes Interview aufgreift. Die Idee finde ich klasse! Besonders auch, dass ihr drei jeder für sich geantwortet habt. Man könnte meinen, wir saßen zu viert in einem Raum. Ich habe euch mit Fragen gelöchert und ihr habt fleißig Rede und Antwort gestanden. 🙂
Überraschend finde ich, dass es Leute gab (wenn auch wenige), die Social Media gegenüber eher ablehnend eingestellt waren. Ich dachte auch, dass es sich mittlerweile gut herumgesprochen hat, wie wichtig dieses Thema ist. Aber dann: In der Texter-Branche unterschätzen auch immer noch einige die Bedeutung von guten Texten. Da gibt es also Parallelen.
Weiterhin ist es interessant, dass der Begriff “Social Media” an sich noch viele Fragen aufwirft. Hier könnt ihr sicherlich noch viele Themen für euren Blog ableiten.
Übrigens: Tischhussen. Man lernt wirklich nie aus. Ich musste das erstmal googeln. Konnte mir schon denken, was damit gemeint ist, aber sicher ist sicher. Tischhussen habe ich vorher noch nie gehört, ich kannte bisher nur Tischdecke. 🙂
Jedenfalls vielen Dank für den mehr als interessanten Bericht! Ich freue mich, dass ihr den Gründungstag so positiv erfahren habt!
Viele Grüße nach Bremen
Janett