Auf dem Blog von Peer Wandiger fand ich just eine kurios-bis-nützliche Seite: das Blabla-Meter. Sinn des Ganzen: herausfinden, wieviel B***sh** (auch heiße Luft genannt) steckt in den selbstverfassten Texten?
Eine Information, die grundlegend ja für jene, die sich an der Sammlung eigener Texte versuchen, nicht gänzlich uninteressant sein dürfte. Also, zugegebenermaßen ohne die Arbeitsweise der Seite genauer in Augenschein zu nehmen, den ersten Text aus diesem Blog eingegeben… und vom Ergebnis einigermaßen schockiert gewesen.
Wie den FAQ zu entnehmen ist, werden die eingegebenen Texte auf beispielsweise gehäuften Nominalstil sowie die mehrfache Nutzung bestimmter Phrasen geprüft. Genaue Details wollten leider nicht verraten werden. Ergebnis dieser Prüfung würde ein Indexwert zwischen 0 und 1 sein, wobei jedoch Ausnahmefälle die Skala nach oben durchbrochen hätten. Ein guter Text sollte zwischen 0,1 und 0,3 liegen.
Beim weiteren Lesen fand sich jedoch die Erklärung des Ergebnisses: wissenschaftlich übliche Sprache und PR-Sprache weisen überraschende Parallelen auf: übertriebener Nominalstil und “um den heißen Brei” herumreden. Nun, meine Professoren hätten dazu gewiß einiges zu sagen…
Wie auch immer, also flugs die Kröte geschluckt und der Sache mittels Vergleiche mehrerer Texte auf den Grund gegangen:
Glaubwürdigkeit als Schlüssel zum Nachhaltigkeits-Marketing:
Index :0.43. Ihr Text riecht schon deutlich nach heißer Luft – Sie wollen hier wohl offensichtlich etwas verkaufen oder jemanden tief beeindrucken. Für wissenschaftliche Arbeiten wäre dies aber noch ein akzeptabler Wert (leider).
Hm, nun gut. Für diesen Text habe ich mich an meiner Diplomarbeit orientiert. Also “leider” noch akzeptabel 🙂
Index :0.52. Ihr Text signalisiert deutlich: Sie wollen etwas verkaufen oder jemanden tief beeindrucken. Es wirkt unwahrscheinlich, dass damit auch eine klare Aussage verbunden ist – und wenn ja: wer soll das verstehen?
Autsch, das zwickt schon ein wenig. Ich fürchte, hier liegt mein Problem nicht so sehr darin, keine Aussage zu haben, sondern darin, manchmal zu einer unverständlichen Ausdrucksweise zu neigen. Nun gut, Problem erkannt.
Mein Weg zum Social Media Manager, Teil 3:
Index :0.19. Ihr Text zeigt nur geringe Hinweise auf ‘heiße Luft’-Deutsch.
Mein Weg zum Social Media Manager, Teil 1:
Index :0.23. Ihr Text zeigt erste Hinweise auf ‘heiße Luft’-Deutsch, liegt aber noch auf akzeptablem Niveau.
Das ist wiederum erfreulich. Beides Texte, die ich eher “aus dem Bauch heraus” geschrieben habe.
Persönliches Fazit: man darf dieser rein an sprachlichen Markmalen orientierten Klassifizierung sicher nicht zuviel Gewicht verleihen. Dennoch fand ich das Durchleuchten meiner eigenen Texte sehr interessant. Auch hätte ich nicht damit gerechnet, dass auf sprachlicher Ebene Wissenschaft und PR so ähnlich sind, aber genau diejenigen Texte, die stark an einer wissenschaftlichen Arbeit angelegt waren, hatten hohe Indexwerte. Die Texte, die eher spontan und frei formuliert wurden, hatten deutlich bessere Werte.
Ob nun die Behauptung der Seite, dass wissenschaftliche Formulierung sich eher negativ auf das Lesen auswirkt… nun ja, das können mir vermutlich hauptsächlich meine Leser verraten.
PS: Dieser Text hat einen Index von 0.17.
Ah, was für eine hübsche Idee, liebe Stefanie! Da könte man glatt eine ganze Blog Parade draus machen:
Wer schreibt den Blog-Artikel mit dem geringsten Blabla-Faktor?
Und überhaupt beweist der Test, dass Du bald wieder eine Folge Deiner Serie “Mein Weg zum Social Media manager” schreiben solltest… 🙂
Viele Grüße
Dörte
Vielen Dank, Dörte. Ich hatte erst überlegt, noch weitere Beispiele aus anderen Blogs zum Vergleich heranzuziehen, dachte dann aber, dass, sollten die BlaBla-Werte nicht so gut sein, die anderen Blogger wohl wenig begeistert wären 🙂
Nächster Teil der SMM-Reihe folgt in Kürze – aber erst muss ich meine Einsendeaufgaben fertig machen 🙂
Viele Grüße,
Stefanie
Super Seite! Glückwunsch. Ich fange gerade mal an mit dem SMM und ich kann mir so absolut nicht vorstellen, so etwas in Kürze aufbauen zu müssen/können. Auf jeden Fall werde ich die Seite sicher in Zukunft des Öfteren besuchen.
Viele Grüße
Heike
Hallo Heike,
nur Mut! Ich fühle mich auch noch als Frischling, aber wenn man einmal einen Themenbereich hat, über den man bloggen will, geht der Aufbau recht fix – auch wenn man vermutlich nie richtig fertig damit wird 🙂
Viele Grüße, Stefanie