Wenn Du schon länger eine Facebook-Seite betreibst, hast Du es sicherlich schon bemerkt: Irgendwie lässt die organische Facebook-Reichweite Deiner Beiträge immer weiter nach.
Ich kann Dich beruhigen, das liegt nicht an Dir. Deine Beiträge werden nicht immer schlechter. Grund dafür ist der Facebook-Algorithmus, der für die Reichweite von Seitenbeiträgen verantwortlich ist. Was genau es mit dem auf sich hat und was Du für mehr Reichweite tun kannst, erfährst Du hier.
Was genau ist die Facebook-Reichweite?
Die “organische Facebook-Reichweite” beschreibt, wie viele Nutzer die Beiträge Deiner Seite in ihrem Newsfeed sehen, ohne dass Du dafür etwas bezahlt hast. Im Dezember 2013 kam es auf sehr vielen Facebook-Seiten zu einem spürbaren Einbruch der Reichweite. Allfacebook hat damals in diesem Beitrag aufgeschlüsselt, was genau passiert war. Hier wird deutlich, dass wir zwischen der Reichweite einzelner Beiträge und der Gesamtreichweite einer Facebook-Seite unterscheiden müssen. Denn wie Allfacebook aufführte, kann die Beitragsreichweite gleich bleiben oder sogar steigen, während die Reichweite der Seite um 40% sinkt.
Was auf den ersten Blick paradox wirkt, ist dabei eigentlich sehr schlüssig. Die Reichweite eines einzelnen Beitrags gibt an, wie viele Nutzer diesen zu sehen bekommen. Die Reichweite einer Facebook-Seite bezeichnet jedoch, wie viele verschiedene Fans die Beiträge dieser Seite erhalten. Sinkt die Reichweite der Seite, während die Reichweite der Beiträge hoch bleibt, sehen also fast nur noch dieselben Fans der Seite die Beiträge.
Beispiel: Eine Facebook-Seite hat 100 Fans und veröffentlicht zwei Beiträge. Der erste wird 40 Fans angezeigt, der zweite ebenfalls. Aber nur 10 Fans sehen beide Beiträge. Die Gesamtreichweite der Seite liegt damit bei 70. Durch den Facebook-Algorithmus kann es passieren, dass nun noch 40 Fans alle Beiträge der Seite zu sehen bekommen. Die Reichweite der einzelnen Beiträge bleibt damit gleich, während die Seiten-Reichweite sinkt. Die restlichen 60 Fans bekommen nun (fast) gar nichts mehr von der Seite mit. Genau dies ist im Dezember 2013 passiert.
Warum tut Facebook das?
Das klingt erst einmal ziemlich ungerecht. Und nicht ganz zu Unrecht wirkt es wie die Nötigung der Seitenbetreiber, für mehr Facebook-Reichweite zu bezahlen.
Allerdings gibt es auch einen verständlichen Grund für den Einbruch der Reichweite. Und zwar, dass Facebook schon immer selektiert hat, was welcher Nutzer in seinem Newsfeed zu sehen bekommt. Denn würde jeder Nutzer sämtliche Beiträge aller Freunde, Gruppen und gelikten Seiten in seinem Newsfeed sehen, würde ihn die Menge schlichtweg erschlagen. Da dies aber verständlicherweise die meisten sehr schnell abschrecken und in andere Netzwerke treiben würde, filtert Facebook mithilfe des besagten Algorithmus.
Dieser sorgt dafür, dass Nutzer nur noch die Beiträge in ihrem Newsfeed sehen, die interessant für sie sind. Je mehr Du also mit bestimmten Freunden oder Seiten interagierst, desto häufiger wirst Du ihre Beiträge angezeigt bekommen. Reagierst Du hingegen gar nicht mehr auf eine Seite, siehst Du nur noch alle Jubeljahre mal einen Beitrag davon. Aus diesem Grund kann die Reichweite einer Seite spürbar sinken.
Laut Facebook sollen Seitenbetreiber für den Erfolg ihrer Seite auf fesselnde Beiträge und gut platzierte Werbung setzen. Denn in Zukunft würde man noch mehr darauf setzen, den Nutzern qualitativ hochwertige Beiträge im Newsfeed anzuzeigen. Natürlich ist Facebook in erster Linie auch ein Unternehmen, das Gewinne erwirtschaften möchte. Werbung und Reichweite zu verkaufen sind dabei die beste Einnahmequelle. Ebenso müssen die “normalen” User erhalten bleiben und dürfen nicht durch uninterssante Beiträge vertrieben werden.
Allerdings hilft es Dir nicht, alles beim Alten zu belassen und einfach Geld zu bezahlen. Denn Reichweite alleine ist nicht alles. Deine Fans müssen auch mit Deinen Beiträgen interagieren. Dies hilft Dir nämlich wiederum dabei, mehr organische Reichweite aufzubauen.
Qualität und Interaktion
Solltest Du jetzt ständig Geld bezahlen, um Deine gewohnte Facebook-Reichweite zu behalten? Nein, bestimmt nicht. Gezielte Werbung auf Facebook kann durchaus nützlich sein, weshalb wir gleich darauf eingehen. Aber ebenso wichtig und dabei kostenlos ist, jetzt mehr denn je auf hochqualitative Beiträge zu setzen.
Denn gute Beiträge motivieren die Nutzer zu mehr Interaktionen. Und je mehr Nutzer mit Deinen Beiträgen interagieren, desto interessanter bewertet der Algorithmus Deine Seite. Als Resultat davon erhältst Du mehr Facebook-Reichweite. Außerdem willst Du nicht, dass Deine Fans Deine Beiträge nur sehen. Denn nur, wenn sie sich näher damit beschäftigen, bleibst Du wirklich dauerhaft in ihrem Gedächtnis und kannst sie so zu Deinen Kunden machen. Und das sind doch zwei sehr gute Gründe, Zeit in wirklich gute Beiträge zu investieren, oder?
Damit das auch in der Umsetzung funktioniert, solltest Du wissen, welche Art von Beiträgen am besten ankommen. Denn normale Textbeiträge erhalten kaum Reaktionen, und auch Linkposts werden nur selten angeklickt. Bilder hingegen erzielen deutlich mehr Aufmerksamkeit, während Videos eindeutig die Liste anführen. Auch, wenn du nicht selbst Videos drehst, kannst Du dies für Dich nutzen: Suche immer wieder Videos, deren Inhalte zu Deiner Seite passen, und teile sie mit Deinen Fans.
Anzeigen schalten – aber bitte richtig
Gezielte Ad-Kampagnen sind durchaus gut investiertes Geld, um Deine Bekanntheit zu steigern und mehr Fans zu gewinnen. Regelmäßig normale Beiträge zu bewerben, bringt Dir allerdings eher wenig. Insbesondere, wenn dies über das Angebot an Dich als Admin direkt unter dem Beitrag geschieht. Denn hier hast Du nicht die Möglichkeit, die Zielgruppe dieses Beitrags genauer zu definieren. Letzten Endes würdest Du also dafür zahlen, dass Menschen Deinen Beitrag sehen, die sich gar nicht dafür interessieren.
Wenn Du sinnvoll Geld für Facebook-Werbung ausgeben willst, muss dies nicht teuer sein. Bereits mit einem Budget von 30-50€ kannst Du gute Erfolge erzielen. Vorausgesetzt, Du nimmst Dir die Zeit, Dich mit dem Anzeigenmanager von Facebook zu beschäftigen. Dies erfordert ein wenig Zeit, das Ergebnis lohnt sich allerdings auch.
Ratsam: Ein Unternehmensblog
Das Thema der Facebook-Reichweite macht ein Problem deutlich, dass Unternehmen auf anderen Plattformen haben: Ihre Reichweite ist nur gemietet. Sie sind abhängig von den Plattformanbietern und können nur begrenzt Einfluss auf die Reichweite nehmen.
Anders sieht es mit einem Unternehmensblog aus, auf dem Du regelmäßig neue Inhalte präsentierst. Hier hast Du das Hausrecht und bist unabhängig von anderen Netzwerken. Das heißt nicht, dass Du Facebook und Co. den Rücken kehren sollst. Viel eher solltest Du sie als das in Deine Social-Media-Strategie integrieren, was sie sind. Sie sind sehr gute Wege, um die Nutzer im Social Web einzusammeln und über Links auf Deinen Blog zu holen. Hier fesselst Du sie dann durch gute Beiträge. Und wenn sie erst einmal auf Deinem Blog sind, können sie auch auf Deiner Website Dein Angebot einsehen.
Fazit
Insgesamt kann man sagen, dass der Reichweiteneinbruch der Facebook-Seiten ärgerlich, aber kein Weltuntergang ist. Es war abzusehen, dass Facebook Wege einschlagen wird, um mehr Gewinne zu erzielen. Passe Deine Strategie darauf an und lege noch mehr als zuvor Wert auf interessante und packende Beiträge. Dann wird Facebook auch weiterhin ein gutes Werkzeug für Dich sein.
Hast Du schon die ersten Schritte auf Facebook gemacht, aber es will nicht so recht klappen, Du hast nur wenig Zeit und Du fragst Dich, was genau Du eigentlich dort machen sollst? Unser Facebook-Starterpaket zeigt Dir, wie Du auch als Anfänger unkompliziert und zeitsparend Deine Facebook-Seite betreust und Deine Zielkunden ansprichst.
Dieser Artikel erschien erstmalig am 06.01.2014 und wurde am 31.10.2017 aktualisiert.
[…] Anlass für seinen Ärger liegt in der zuletzt stetig sinkenden Reichweite seiner Beiträge auf Facebook, wie er im Video erklärt. Wollte er seine Reichweite auch nur […]