„Ist Facebook gefährlich?“ gehört zu den am häufigsten gestellten Fragen, wenn Unternehmen und auch Privatpersonen beginnen, sich im Social Web zu bewegen. Verständlich: Gerade Einsteiger fühlen sich schnell regelrecht erschlagen von den verschiedenen Möglichkeiten, die dieses Netzwerk bietet, und Geschichten von Facebook-Partys mit mehreren hundert nicht eingeladenen Besuchern kennt auch jeder. Es sind zahlreiche Facebook-Mythen im Umlauf, die zusätzlich verunsichern. Aber wie gefährlich ist das beliebteste soziale Netzwerk eigentlich?
Facebook verkauft keine Daten
Ein häufig geäußerter Vorwurf ist, dass Facebook die Daten der Nutzer verkaufen würde. Das ist allerdings nicht mehr als ein urbaner Mythos. Zwar sammelt Facebook fleißig so viele Daten wie möglich, allerdings werden diese Daten nicht herausgegeben. Der Grund dafür ist einfach: Durch die gesammelten Daten der Nutzerprofile kann Facebook Firmen die Möglichkeit verkaufen, sehr zielgerichtete Werbung zu schalten.
Für eine Werbekampagne auf Facebook können Sie das Zielpublikum sehr genau eingrenzen und bestimmte Kriterien wie das Geschlecht, das Alter, den Wohnort und bestimmte Hobbys angeben. Nur Nutzer, die zu diesen Kriterien passen, werden Ihre Werbung überhaupt zu Gesicht bekommen. Solange nur Facebook die gesammelten Nutzerdaten besitzt, kann es immer wieder Geld durch den Verkauf von Werbeplätzen verdienen.
Nutzen Sie die Privatsphäreeinstellungen
Facebook gibt Ihnen die Möglichkeit, selbst zu entscheiden wer die Status-Updates Ihres Privatprofils sehen kann. Sie können bei jedem Foto und jedem Status-Update einstellen, ob sie es öffentlich (für jeden Facebook Nutzer einsehbar) teilen wollen, ob es nur Ihre Freunde, Ihre Freunde und deren Freunde oder sogar nur Sie selbst sehen sollen. Außerdem besteht die Möglichkeit Listen anzulegen und Beiträge und Fotos nur für Personen einer bestimmten Liste freizugeben. So können Sie z.B. eine Liste für Ihren Sportverein, eine für Ihre Familie und eine für Kollegen machen und sichergehen, dass jeder Ihrer Kontakte nur das sieht, was sie ihm zeigen wollen. Dadurch ist Facebook gefährlich, wenn Sie Ihre Möglichkeiten nicht nutzen, selbst zu entscheiden, wer welche Ihrer Beiträge sehen kann.
Eine Facebook-Seite, wie sie für Unternehmen Pflicht ist, postet immer öffentlich. Da es bei einer Seite allerdings auch darum geht, gesehen zu werden, ist dies eine sinnvolle Einstellung.
Tipp: Wenn Sie Beiträge und Fotos anderer Nutzer kommentieren, denken Sie daran, dass Ihre Kommentare die Sichtbarkeit des jeweiligen Beitrages erben. Wenn Sie also ein öffentlich einsehbares Bild kommentieren, kann jeder Facebook Nutzer diesen Kommentar von Ihnen lesen.
Vertrauliches gehört nicht auf Facebook
Wirklich vertrauliche Informationen und Bilder sollten Sie dennoch nicht auf Facebook teilen, wenn Sie nicht absolut sicher sind, dass diejenigen, die diese Posts sehen können, sie nicht weiterteilen. Für geteilte Inhalte gilt die Sichtbarkeit, die derjenige einstellt, der den Beitrag teilt, und Sie haben keinen Einfluss darauf. Auch, wenn Sie selbst ein Bild wieder löschen, würde es auf den Pinnwänden anderer Nutzer bestehen bleiben, die es geteilt haben.
Erzählen Sie nicht alles
Grundlegend können Sie jederzeit selbst entscheiden, welche Informationen Sie online stellen. Eine gute Faustregel ist, dass Sie nichts in einem sozialen Netzwerk schreiben oder teilen sollten, von dem Sie nicht auch bereit wären, es am nächsten Tag auf der Titelseite einer Zeitung zu lesen. Das mag im ersten Augenblick sehr strikt klingen, allerdings vermeiden Sie mit einer solchen Herangehensweise, dass Sie später Beiträge bereuen, die Sie gepostet haben.
Leider gibt es viele Betrüger auf Facebook, die durch gefälschte Profile versuchen, andere Facebook-Nutzer um Geld zu betrügen oder Viren zu verbreiten. Wenn ein vermeintlicher Freund Sie anschreibt und um Geld bittet, sollten Sie immer vorsichtig sein und genau prüfen, ob Sie es nicht mit einem Betrüger zu tun haben, der lediglich vorgibt, ein Freund oder Verwandter zu sein, und vorsichtig sein, welche privaten Daten Sie herausgeben.
Achten Sie auf das Urheberrecht
Nicht nur Unternehmen, sondern auch Privatpersonen müssen auf Facebook darauf achten, keine Urheberrechte anderer zu verletzen. Durch die Registrierung bei Facebook haben Sie eingewilligt, dass Facebook die Nutzungsrechte aller von Ihnen hochgeladenen Bilder erhält. Wenn Sie selbst aber nicht berechtigt sind, diese Rechte von einem Bild weiterzugeben, dürfen Sie es nicht auf Facebook teilen.
Dahingehend ist Facebook gefährlich, da die Möglichkeit, sehr schnell und einfach Bilder hochzuladen und zu teilen, dazu verleitet, sich keine Gedanken um das Urheberrecht zu machen. Mit etwas Pech kann das teuer werden.
Ist Facebook gefährlich? – Jein
Insgesamt kann man sagen, dass Facebook an sich nicht gefährlich ist, wenn Sie diese Plattform mit Bedacht nutzen. Wenn Sie auf Ihre Privatsphäreeinstellungen und Urheberrechte achten, eine gesunde Portion Vorsicht mitbringen und sich auf Facebook so ausdrücken, wie Sie es auch im realen Leben in einem Gespräch tun, sind Sie vor unangenehmen Überraschungen sicher.
Der beste Schutz vor unangenehmen Überraschungen ist, sich bereits im Vorfeld zu informieren und vorsichtig zu sein. Wenn Sie verstehen, wie Facebook funktioniert, laufen Sie nicht Gefahr unbewusst etwas zu tun, das sie später bereuen werden.