Wer suchet, der findet. Zumindest, wenn er weiß, wo und wie er suchen muss. Damit der angehende Online-Redakteur nicht dumm aus der Wäsche guckt, werden im fünften Heft des ILS-Studiengangs zum Online-Redakteur/in* die verschiedenen Suchstrategien und Helfer behandelt, die zu einer gründlichen Recherche dazugehören. Das ist gerade für diejenigen nützlich, die sich bisher alleine auf Google verlassen haben, denn entgegen aller Annahmen ist Google längst nicht die einzige Möglichkeit zur Recherche im World Wide Web.
Recherche nicht nur bei Google
Dass Google nicht die einzige Möglichkeit ist, um im Internet an Informationen zu gelangen, ist den meisten klar. Deshalb ist der Inhalt dieses Heftes mehr als wichtig, denn es werden neben dem bekannte Suchriesen viele weitere Möglichkeiten aufgeführt, online an die gewünschten Informationen zu gelangen.
Neben Meta- und Spezial-Suchmaschinen und Medienarchiven wurden auch Datenbanken und Buchkataloge aufgeführt, jeweils mit Beispiel, für welche Art der Informationssuche sie am besten geeignet sind. Ebenfalls sehr hilfreich war die Vorstellung der verschiedenen Phasen einer durchdachten Suche und der verschiedenen Suchstrategien.
Ich muss gestehen, dass ich mich bisher auf Google verlassen habe und wenn, dann über Google-Suchergebnisse in Datenbanken und Zeitungsarchiven gelandet bin. Dadurch fiel es mir stellenweise schwer, in den Übungen zu erkennen, für welche Art Suche jetzt Datenbanken oder Webkataloge besonders geeignet sind. Auch, wenn Google weiterhin meine bevorzugte Suchmaschine bleiben wird, war dieses Heft eine sehr wertvolle Ergänzung für mich, die mich daran erinnert hat, öfter über den Tellerrand zu blicken.
Recherche aus der Vergangenheit
Allerdings ist das Heft dringend überholungsbedürftig. Ich muss zugeben, dass ich erst nicht verstanden habe, was mit „Online-Kosten“ gemeint war, die bei langer Recherche steigen können. Oder dass bei einem langsamen Softwaredownload die Online-Kosten höher sein können als der Kauf der Software im Laden. Auch die Warnung vor Dialer-Programmen, die einen Rechner heimlich über 0190er-Nummern ins Internet einwählen, kam mir erst spanisch vor.
Erst, als ich mich daran erinnerte, dass es auch eine Zeit vor Internet-Flatrates gab, und man sich entscheiden musste, ob man im Internet surfen oder telefonieren will, machte diese Aussage wieder Sinn.
Auch, wenn die Inhalte dieses Heftes grundlegend korrekt sind, halte ich eine Überarbeitung für längst nötig. Die vorgestellten Techniken – erst einen Plan machen und dann anfangen, zu suchen – sind auf jeden Fall sinnvoll und haben in den letzten zehn Jahren nicht ihre Bedeutung verloren. Aber gerade, weil das Thema Recherche so wichtig ist, halte ich es für angebracht, das Kursheft einmal auf den neuesten Stand zu bringen.
Fazit
Alles in allem ist das Kursheft zur Recherche trotz dringendem Bedarf an Überarbeitung ein nützliches Heft. Für mein Gefühl ist es weniger mit komprimiertem Wissen vollgestopft wie das vorige Heft, was aber eine angenehme Abwechslung war.
Weitere Teile der Serie:
Mein Weg zum Online-Redakteur, Teil 1: Meine Erwartungen
Mein Weg zum Online-Redakteur, Teil 2: HTML-Grundlagen
Mein Weg zum Online-Redakteur, Teil 3: Online-Texten
Mein Weg zum Online-Redakteur, Teil 4: Texte Redigieren
Mein Weg zum Online-Redakteur, Teil 5: Textarten
Mein Weg zum Online-Redakteur, Teil 7: Kommunikation
Mein Weg zum Online-Redakteur, Teil 8 – CSS
Mein Weg zum Online-Redakteur, Teil 9: Screen Design
Mein Weg zum Online-Redakteur, Teil 10: Telemediarecht
Mein Weg zum Online-Redakteur, Teil 11: Gründung
Mein Weg zum Online-Redakteur, Teil 12: Phase 5
Mein Weg zum Online-Redakteuer, Teil 13: Projektmanagement
Mein Weg zum Online-Redakteur, Teil 14: Videos
Mein Weg zum Online-Redakteur, Teil 15: Videoschnitt
Mein Weg zum Online-Redakteur, Teil 16: Videobearbeitung
Mein Weg zum Online-Redakteur, Teil 17: Fotodesign
Mein Weg zum Online-Redakteur, Teil 18: Bildbearbeitung
photo credit: Lupe by Alpha six via photopin (license)
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Hallo Frauke! Ich finde es so toll, dass Du über Deine Erfahrungen über dieses Fernstudium berichtest. Selber schaue ich mich schon sehr lange nach etwas um, was ich machen könnte um mein Wissen zu vertiefen und neues zu erwerben und habe etwas gebraucht bis ich auf Deine Beiträge gestoßen bin. Das Fernstudium zum Online Redakteur interessiert mich sehr, viele brechen leider irgendwo mitten drin mit ihren Infos ab, hoffe Du hältst mich weiterhin auf dem Laufenden 🙂
Sehr schade finde ich allerdings, dass einige Sachen etwas veraltet sind. Du hast den Punkt Social Media kritisiert und auch hier in diesem Beitrag ist wohl noch das Flatrate-Zeitalter nicht eingetroffen. Irgendwo habe ich auch gelesen, dass das Thema CMS kaum Bedeutung findet bzw. gar nicht eingebaut ist. Was ich auch schade finde. Hast Du da mal nachgefragt, ob die irgendwann vorhaben das zu ändern?
Wie fühlst Du Dich beim ILS aufgehoben? Wie viel Zeit pro Tag bzw. Woche planst Du Dir ein und klappt das mit dem Lernen neben dem Arbeiten? Kommst Du soweit mit dem Lernstoff zurecht oder musst Du Dir manchmal schon andere Quellen zu Rate ziehen um etwas genauer nachzulesen?
Ich würde mich sehr über eine Antwort von Dir freuen. LG Olga
Hallo Olga,
es freut mich, dass Dir meine Erfahrungsberichte gefallen und weiterhelfen. Bisher kann ich das Studium nur empfehlen, denn auch wenn einige Heftinhalte veraltet sind, lernt man durchaus noch etwas. Und festzustellen, dass man ein paar Sachen schon wusste, fühlt sich auch gut an 😉
Bisher fand das Thema CMS tatsächlich keine so große Bedeutung, aber das kann sich im Laufe des Kurses natürlich noch ändern. Es wurde auf jeden Fall schon mehrfach auf die Bedeutung der Kommentarfunktion unter Beiträgen hingewiesen, was ja auch auf Blogs passt.
Nachgefragt, ob und wann die Hefte aktualisiert werden habe ich noch nicht, aber das sollte ich wirklich mal tun.
Ich fühle mich bei der ILS sehr gut aufgehoben. Bei Fragen kann man jederzeit die Fernlehrer oder den Betruer anschreiben und kriegt ziemlich bald eine Antwort. Wieviel Zeit genau ich einplane kann ich nicht sagen. Ich habe letztes Jahr nicht soviel geschafft, weil ich in einem mehrmonatigen Horrorumzug steckte, und lege dafür jetzt ordentlich nach. Nach meiner Einschätzung lässt sich der Kurs gut in einem Jahr schaffen, wenn man regelmäßig dranarbeitet. Ich würde mit etwa einer Stunde am Tag anfangen und dann individuell schauen, ob man mehr oder weniger Zeit benötigt.
Zusätzliche Quellen habe ich bisher nicht benötigt, da die Hefte in sich sehr gut verständlich sind. Man recherchiert durchaus viel im Internet, aber das eher im Zuge der Aufgaben und nicht, weil die Hefte etwas nicht gut genug erklären.
Viele Grüße
Frauke
Vielen Dank für Deine ausführlichen Antworten, Frauke! Ich werde auf jeden Fall dran bleiben und schauen wie es Dir mit dem Lehrgang weiter geht! LG Olga