Reden wir über Zahlen. Ich weiss, nicht unbedingt das beliebteste Thema. Dennoch solltest Du dem Thema Pinterest-Analyse einen festen Platz in Deinem Zeitplan einräumen.
Regelmäßig die richtigen Zahlen im Auge zu behalten, ist auch auf Pinterest wichtig.
Denn nur so kannst Du schlussfolgern, welche Inhalte, Themen, Designs, Handlungsaufforderungen etc. bei
1.) Deinen Leser*Innen
und ebenso
2.) dem Pinterest-Algorithmus
funktionieren.
Nur mäßig nützlich: Follower und Betrachter
Es ist verlockend, sich für die Pinterest-Analyse einfach auf die Zahlen zu beschränken, die auf dem Pinterest-Profil sichtbar sind, nämlich Betrachter und Follower.
Dies ist allerdings eine Unsitte, die wir alle ja auch von anderen Online-Plattformen, gerade Facebook oder Instagram, kennen, wo der Erfolg eines Accounts allzu oft allein an der Zahl der Follower festgemacht wird.
Diese Zahlen allein sagen jedoch nur wenig über den Erfolg eines Pinterest-Accounts aus. Nicht umsonst nennt man sie “Vanity Metrics”, also Eitelkeits-Kennzahlen. Mit diesen Werten kann man seiner eigenen Eitelkeit schmeicheln und vielleicht bei Anderen Eindruck schinden. Einen wirklichen Hinweis auf die eigene Leistung oder den eigenen Erfolg bieten sie jedoch nicht.
Da Pinterest keinen Feed hat, auf dem Deine Follower exklusiv nur die Pins der Accounts, denen sie folgen, sehen, sind Follower nicht besonders wichtig. Deine Pins tauchen im Homefeed Deiner Follower auf, allerdings nur neben zahllosen weiteren Inhalten, die Pinterest als relevant für den Nutzer einstuft.
Außerdem gibt es, wie auf so gut wie jeder Online-Plattform, unzählige Nutzer (oder Fake-Account), die allem und jedem folgen, auch ohne sich für die Inhalte zu interessieren.
Betrachter, also Impressionen, sind etwas aussagekräftiger, da Deine Pins nur angeklickt werden, wenn sie auch gesehen werden.
Doch auch hohe Impressionen gehen nicht automatisch mit hohen Klickzahlen einher. Die reine Zahl der Impressionen sagt auch nichts darüber aus, ob Deine Inhalte überhaupt für die Person, die sie gerade sieht, relevant sind. 100 Betrachter, die ein echtes Interesse an Deinem Angebot haben, sind daher viel mehr wert als 1000 Betrachter, die keinen Bedarf an dem haben, was Du anbietest.
Welche Zahlen für Deine Pinterest-Analyse relevant sind
Eine weitere Größe sind Interaktionen, das bedeutet, wie viele Nutzer haben Deinen Pin angeklickt oder sich gemerkt.
Hier wird es schon bedeutend interessanter. Denn interagiert ein Nutzer mit Deinem Pin, bedeutet das nicht nur, dass er ihn interessant findet, sondern im Fall eines Repins auch, dass er bei der Verbreitung Deines Pins hilft.
Dann kommen wir zu den ausgehenden Klicks, sprich den Klicks auf Deinen Pin, der den Nutzer zu Deiner Website leitet.
Dies ist ein sehr wichtiger Wert, denn schließlich willst Du die Nutzer von Pinterest herunter und auf Deine Website führen, wo sie Dein Angebot kennenlernen können.
Und darum sind Klicks und Interaktionen die beiden wirklich relevanten Werte, da sie eine wirkliche Auswirkung auf Deine Verkaufszahlen haben oder zumindest potentiell haben können.
Welche Kennzahlen solltest Du nun im Auge behalten? In meinen Reportings finden sich diese Kennzahlen:
– Ausgehende Klicks
– Interaktionen
– Impressionen
– Repins
Der Analytics-Bereich von Pinterest
Klickst Du auf Pinterest auf den Punkt „Analytics“ und dann auf „Übersicht“, gelangst Du zu den Analysedaten, die Pinterest für Business-Accounts bereitstellt.
Allein dieser Bereich ist es übrigens schon vollkommen wert, falls noch nicht geschehen, Dein Pinterest-Profil in ein Business-Profil umzuwandeln.
Voreingestellt siehst Du dort zuerst die Daten der vergangenen 30 Tage. Mit den Filtern in der Seitenleiste kannst Du genauer eingrenzen, was Du sehen willst:
– Datumsbereich: Den Zeitraum, für den Du die Analysedaten sehen willst
– Inhaltstyp: Alle Pins, organische oder bezahlte Pins
– Verifiziertes Konto: Alle Pins, Pins zu Deiner verifizierten Website oder zu anderen verifizierten Präsenzen (z. B. Instagram oder Etsy)
– Geräte: Mit welchem Gerät Deine Inhalte konsumiert werden
– Quelle: Aktivitäten von Deinen Pins oder Pins, die gerepinnt bzw. gemerkt wurden
– Format: Wie die Zahlen aufgeschlüsselt nach Pin-Format aussehen
– Daten: Seit dem 21.01. tauchen die Ergebnisse von Fremdpins, die Du gerepinnt hast, nicht mehr in Deinen Analytics auf, es sei denn, Du wählst hier den Punkt „Gemerkte Pins einschließen“ aus
Willst Du nun Deine Ergebnisse der letzten 30 Tage analysieren, gehst Du folgendermaßen vor:
Sagen wir, Du willst mit den ausgehenden Klicks beginnen. In der Seitenleiste wählst Du den Datumsbereich „Letzte 30 Tage“ aus.
“Verifiziertes Konto” stellst Du auf Deine eigene Domain.
Über dem Graphen im Hauptbereich der Seite findest Du den Punkt „Performance im Lauf der Zeit“. Wähle im Drop-Down-Menü darunter „Ausgehende Klicks“ aus.
Der Graph zeigt Dir nun Deine täglichen Klicks während der letzten 30 Tage an, und unter dem Diagramm findest Du die Summe der ausgehenden Klicks.
Im Bereich Top Pins kannst Du Dir anzeigen lassen, welche Pins diese Klicks erhalten haben.
Wähle dafür im Drop-Down-Menü unter “Top Pins” “Ausgehende Klicks” aus und stelle “Quelle” in der Seitenleiste auf eigene oder von Anderen gerepinnte Pins.
Ausgehende Klicks und Klickrate pro Pin werden dann für jeden Pin angezeigt, beginnend beim Pin, der die meisten Klicks erhalten hat.
Pinterest-Analyse: Wie misst Du nun Deinen Erfolg?
Erfolgsmessung auf Pinterest, wie überall sonst auch, zeigt Entwicklungen erst im Zeitverlauf. Darum ist es wichtig, dass Du Deine Pinterest-Analyse regelmäßig durchführst.
Gleichzeitig ist Pinterest eine langfristige Angelegenheit, wobei sich Änderungen nicht schnell ablesen lassen.
Gerade bei neuen Accounts empfehle ich immer, erst einmal drei Monate, in denen der Account zielgerichtet und regelmäßig bespielt wird, abzuwarten und erst danach die ersten Zahlen zu erheben.
Danach kannst Du Deine Pinterest-Analyse monatlich durchführen.
Dabei ist auch wichtig, dass Du Dir nicht einfach nur Zahlen notierst. Sondern Du solltest aus diesen Zahlen Anpassungen ableiten.
Schau Dir also an:
– Was hat gut funktioniert? Welche Themen, Formate, welche saisonalen Inhalte, welche Art von Bilder…
– Was hat nicht gut funktioniert?
– Hast Du im untersuchten Zeitraum etwas anders gemacht? Hast Du z. B. ein neues Produkt an den Start gebracht, hast Du einige Zeit gar nicht gepinnt, hast Du ein neues Pin-Design ausprobiert, hast Du weniger tägliche Pins gepinnt…
– Was nimmst Du Dir für die nächste Zeit vor?
Diese Schlussfolgerungen und Planung sind ausnehmend wichtig, damit Deine Pinterest-Analyse Dein Business auch wirklich voranbringt.
Ein abschließendes Wort zur Warnung: Häng Dich nicht zu sehr an absolute Zahlen, denn die Pinterest-Zahlen sind nicht immer 100% korrekt. Sieh sie eher als Anhaltspunkt und vor allem als Tendenz.