Eigentlich würdest Du ja gerne bloggen. Wirklich. Wären da nicht all die guten Gründe, weshalb Du es eigentlich lieber sein lassen solltest. Gründe? Oder meinst Du eher Blogausreden? Höchste Zeit, diese aufzuspüren und anzugehen, damit Du endlich anfangen kannst, zu bloggen!
Blogausrede Nr.1: Keine Zeit
Die häufigste und gleichzeitig die härteste Blogausrede. Schließlich haben wir alle nur 24 Stunden am Tag zur Verfügung, und die reichen oft schon nicht aus. Wie soll man da noch einen Blog unterkriegen?
Für diese Ausrede gibt es nur eine Lösung: Überlege Dir, ob Du bloggen willst oder nicht. Wenn Du wirklich vor hast, einen Blog aufzusetzen und zu betreiben, wird dieses Vorhaben auf Deiner Prioritätenliste so weit oben stehen, dass Du die nötige Zeit dafür finden wirst. Gehe Deine Liste mit Aufgaben durch, die Zeit kosten, und überlege, wo Du Zeit sparen oder worauf Du verzichten kannst. Beginne Deine Blogger-Karriere mit einer gründlichen Planung – jede Stunde, die Du hier investierst, sparst Du hinterher um ein Vielfaches.
Nutze die vielen kleinen Tricks, um Zeit zu sparen: Habe immer etwas zum Schreiben dabei, um spontane Artikelideen festzuhalten. Führe einen Redaktionsplan. Halte Kontakt zu anderen Bloggern, die Gastartikel für Dich schreiben wollen. Teile große Themen in eine Serie kürzerer Artikel auf. Und dann finde einen Rhythmus, den Du gut bedienen kannst. Regelmäßig alle 14 Tage zu schreiben bringt Dir deutlich mehr, als mit drei Artikeln pro Woche zu starten und nach einem Monat keine Kraft mehr zum Bloggen zu haben.
Blogausrede Nr. 2: Keine Ideen
Eine Unterart der Schreibblockade kennen auch (angehende) Blogger: Worüber soll man bloß schreiben? Ein Blick in andere Blogs verrät, dass dort fast ausnahmslos spannende Artikel geschrieben werden, die viele Kommentare erhalten und oft geteilt werden.
Damit die Ideenlosigkeit keine Blogausrede wird, hilft ein Blick auf genau die Blogs aus Deiner Branche, die so interessant zu lesen sind. Aber besuche sie nicht nur als Leser, sondern als Blogger: Analysiere, was genau diese Blogs interessant macht. Welche Themen werden dort behandelt? Welchen Themenmix findest Du dort? Was würde Dich außerdem interessieren, und was würdest Du anders machen? Welchen Fragen werden in den Kommentaren gestellt? Sich von anderen Blogs inspirieren lassen bedeutet nicht, deren Inhalte zu kopieren. Also nutze die Möglichkeit, viele andere Blogs lesen zu können, und finde heraus, was funktioniert und was nicht.
Blogausrede Nr. 3: Keine Neuigkeiten
Du hast das Gefühl, dass Dein Thema schon mehrfach behandelt wird und Du nichts Neues beisteuern könntest? Dann irrst Du Dich mit ziemlich großer Wahrscheinlichkeit! Es ist wahr, dass so ziemlich jedes Thema schon irgendwo im Internet behandelt wird. Aber ist es wirklich genau passend für Deine Zielgruppe aufbereitet? Du musst nicht über brandneue Themen bloggen, von denen noch niemand etwas gehört hat, sondern über Inhalte, die genau zu Deiner Zielgruppe passen. Das heißt, dass Du zum Beispiel komplizierte Themen gut verständlich erklären, regional spezifisch aufbereiten oder aus anderen Sprachen erst einmal ins Deutsche übersetzen kannst. Finde heraus, welche Fragen häufig in Deiner Branche gestellt werden, und weshalb all diese Fragesteller nicht einfach in den vorhandenen Blogs nach einer Antwort suchen. Du wirst sehen, es gibt genug zu tun für Dich auf Deinem Blog.
Blogausrede Nr. 4: Keine Ahnung
Wenn Du noch nie gebloggt hast, wirkt das Thema „Blog“ sicherlich erst einmal ein großer Haufen Arbeit, der auf Dich zukommt. Damit fehlendes Wissen aber nicht zu einer Blogausrede wird, lasse Dich davon nicht einschüchtern. Bloggen ist, so wie alles andere im Leben auch, erlernbar. Als Du das erste Mal in einem Auto gesessen hast, war es sicherlich auch ein unheimliches Gefühl, diesen Riesenhaufen Metall und Technik sicher durch den Straßenverkehr bewegen zu müssen. Fahren hast Du trotzdem gelernt.
Genauso ist es mit dem Bloggen. Nimm Dir die Zeit, Dich in Ruhe mit der Thematik zu beschäftigen. Lies verschiedene Artikel zum Thema, notiere Dir Fragen und scheue Dich nicht, sie direkt in den Blogs zu stellen, in denen Du liest. Schreibe Dir auf, was alles dazu gehört – so verlierst Du nicht den Überblick, und durch mehrere kleine Teilaufgaben siehst Du, dass das Thema gar nicht mehr so unüberschaubar und groß ist wie anfangs befürchtet.
Ganz wichtig: Lass Dich nicht verrückt machen! Beschäftige Dich mit der Materie und plane Deinen Blogstart, aber versuche nicht alles perfekt zu beherrschen. Der Glaube, noch nicht genug gelernt zu haben, wird sonst schnell die nächste Blogausrede. Du wirst niemals alles rund ums Bloggen wissen, und vieles wirst Du nur lernen, wenn Du mittendrin steckst. Das ist normal.
Blogausrede Nr. 5: Keine Erfolgsaussicht
Wenn Du in dem Glauben zu bloggen beginnst, dass Dein Blog eh zum Scheitern verurteilt ist, wird sehr wahrscheinlich genau dies eintreten. Wenn Du Sorgen hast, dass Dein Blog scheitern könnte, überlege Dir, wie genau Du „scheitern“ definierst. Bedeutet es für Dich, keine Top-Platzierung bei Google zu bekommen, oder Deine Umsätze nicht schnell steigern zu können? Oder bedeutet es, dass Du Dir nicht zutraust, dauerhaft am Ball zu bleiben?
Wenn es um den Erfolg oder Misserfolg Deines Blogs geht, konzentrier Dich auf die Dinge, die Du selbst beeinflussen kannst. Dazu gehört zum Beispiel, in Deinem festgelegten Rhythmus neue Artikel zu veröffentlichen. Oder zweimal pro Woche in anderen Blogs zu kommentieren. Oder einmal im Monat eine Unternehmensneuigkeit zu veröffentlichen. Sich an Dingen festzubeißen, auf die Du keinen Einfluss hast, wird Dich frustrieren, ohne etwas zur Qualität Deines Blogs beizutragen.
Also tu Dir etwas Gutes und erspare Dir diesen Ärger. Das Schöne: Blogs scheitern nie, weil sie nicht auf Seite 1 bei Google erscheinen. Blogs scheitern, weil nicht regelmäßig neue Inhalte erscheinen, die Software nicht aktualisiert wird oder planlos irgendwas veröffentlicht wird. Das ist ein großer Vorteil für Dich, denn all das sind Dinge, die Du selbst jederzeit in der Hand hast.
Dieser Artikel erschien erstmalig am 02.02.2016 und wurde am 30.11.2020 aktualisiert.
Hallo Frau Bitomsky,
man könnte noch den Punkt ergänzen, weil das Thema langweilig ist. Walter Epp hat das hier gut beschrieben http://www.schreibsuchti.de/2016/01/22/spannender-blogger-langweilige-nische/
Das Argument passt aber auch zu Punkt 5. Es gibt keine langweiligen Themen, es kommt immer darauf an, wie man das Thema aufbereitet. Die Gleichung langweiliges Thema = kein Erfolg stimmt meiner Meinung nach nicht.
Freundliche Grüße
Claudia Dieterle
Das ist ein schöner Artikel, danke für den Link. Und in großen Teilen kommt es auch drauf an, wie man Erfolg definiert. Ein erfolgreiher Blog über Finanzen muss nicht Millionen von Lesern haben, um dennoch sehr erfolgreich zu laufen. Es gibt schließlich auch sehr gute Nischenblogs, die eine sehr treue Leserschaft haben, gerade weil sie ein Thema behandeln, was sonst kaum Erwähnung findet. Da ist es glaube ich fast schon schwieriger, sich in einem der bliebten Themen wie Apple-Produkten einen Namen zu machen, statt in der Masse unterzugehen.
Viele Grüße
Frauke Bitomsky