Am Anfang eines guten Social-Media-Auftrittes steht neben einer Strategie auch die Wahl der passenden Social-Media-Plattformen. Du musst Dein Unternehmen nicht auf sämtlichen Plattformen vertreten, denn nicht jede ist gleich gut für jedes Unternehmen geeignet. Als Grundregel gilt: Verzichte lieber auf eine weitere Plattform, als zu viele Kanäle nur halbherzig pflegen zu können.
Aber wie wählst Du die passenden Social-Media-Plattformen aus? Hier listen wir die bekanntesten auf, damit Du den direkten Vergleich hast.
Dein Blog: Der König unter den Social-Media-Plattformen
Ein Blog ist zwar nicht direkt eine Social-Media-Plattform wie z. B. Facebook oder Twitter, aber dennoch unangefochten einer der wichtigsten Bausteine sehr vieler Social-Media-Strategien. Ein Blog ist das ideale Zentrum Deines Social-Media-Auftritts.
Zielgruppe: Du entscheidest, an welche Zielgruppe sich Dein Blog richtet.
Ideale Anzahl neuer Inhalte: 1 – 2 pro Woche
Vorteile
- Auf Deinem Blog hast Du das Hausrecht: Du kannst Artikellänge, Anzahl der Grafiken und das Design frei bestimmen, ohne festen Vorgaben von Plattformbetreibern folgen zu müssen.
- Ein Blog ist der ideale Rahmen für längere Texte, mit denen Du Dich und Dein Unternehmen vorstellen kannst.
- Jeder Internetnutzer kann Deinen Blog finden, ohne sich zuvor bei Social-Media-Plattformen anmelden zu müssen.
- Ein Blog bietet Dir sehr gute Möglichkeiten der Suchmaschinenoptimierung.
Nachteile
- Du bist selbst für die regelmäßige Wartung und die Updates der Software zuständig.
- Der Zeitaufwand für die Pflege liegt bei ein paar Stunden pro Woche.
Hier findest Du unseren Blogging-Leitfaden.
Facebook: Der blaue Riese
Facebook ist das führende soziale Netzwerk unter den Social-Media-Plattformen. Videos und Grafiken sind am besten geeignet, Nutzer zu Reaktionen zu motivieren.
Zielgruppe: Du kannst sehr viele Menschen aller Altersgruppen und Interessen erreichen. Der Ton auf Facebook ist eher locker.
Ideale Anzahl neuer Inhalte: 1 – 2 pro Tag
Vorteile
- Du kannst potentiell viele Nutzer erreichen: Facebook hat über eine Milliarde aktive Nutzer weltweit, davon stammen über 27 Millionen aus Deutschland. Tatsächlich beginnt die Zahl der Teenager auf Facebook zu sinken, während die Zahl der Senioren steigt. Das Durchschnittsalter der Facebook-Nutzer liegt bei etwa 38 Jahren.
- Facebook ist sehr gut geeignet, um Produkte direkt Deinen Kunden vorzustellen.
- Facebook bietet mit der seiteneigenen Analyse eine gute Möglichkeit, herauszufinden, wann am meisten Nutzer Deine Beiträge lesen und diese entsprechend zu planen.
Nachteile
- Die gesunkene Beitragsreichweite macht es notwendig, eine sorgfältig ausgearbeitete Strategie zu nutzen, um die Nutzer wirklich anzusprechen und einzubinden. Offensive Werbung bringt kaum Reaktionen. Eine Alternative für höhere Sichtbarkeit ist kostenpflichtige Werbung.
- Bilder bewirken am meisten Interaktion mit den Nutzern, allerdings darfst Du auf Facebook nur Grafiken teilen, von denen Du die Nutzungsrechte weitergeben darfst. Solche Bilder zu finden oder zu erstellen kostet Zeit.
Hier findest Du unseren Facebook-Leitfaden.
Twitter: Punktgenau zwitschern
Unter den Social-Media-Plattformen ist Twitter dafür bekannt, dass aktuelle Nachrichten sich wie Lauffeuer verbreiten. Bei Twitter kommt es auf prägnante Nachrichten an, da Du keinen Raum hast, längere Texte zu verfassen.
Zielgruppe: Auf Twitter findest Du Nutzer aller Altersgruppen. Der Ton ist etwas seriöser als auf Facebook. Je prägnanter Du Deine Aussage auf den Punkt bringst, desto besser ist die Reaktion darauf.
Ideale Anzahl neuer Inhalte: 5 – 8 pro Tag
Vorteile
- Auf Twitter kannst Du sowohl mit Ihren Kunden als auch Experten aus Deiner Branche in Kontakt kommen.
- Twitter ist gut geeignet, um z. B. Deine Blogbeiträge weiter zu teilen.
Nachteile
- Du bist gezwungen, Dich kurz zu fassen: Dir stehen pro Nachricht nur 140 Zeichen inklusive Leerzeichen zur Verfügung.
- Ohne ein unterstützendes Werkzeug wie z. B. Hootsuite wird ein größerer Twitter-Account sehr schnell unübersichtlich und schwer zu betreuen.
Hier findest Du unseren Twitter-Leitfaden.
Instagram: Ein Bild sagt mehr als tausend Worte
Instagram ist ein Netzwerk, auf dem die Nutzer Bilder und Videos teilen, die sie zuvor mit Filtern bearbeiten konnten. Der Fokus liegt klar auf dem Visuellen; die vorhandene Kommentarfunktion wird kaum genutzt. Unternehmen nutzen Instagram für aussagekräftiges Storytelling mittels Bildern.
Zielgruppe: Instagram ist insbesondere beliebt bei jungen Leuten und Teenagern, wird aber durchgängig durch alle Altersgruppen genutzt. Der Anteil von Frauen unter den Nutzern liegt ein wenig höher als der der Männer. Kommuniziert wird insbesondere über die Wirkung der Bilder und die zusortierten Hashtags.
Ideale Anzahl neuer Inhalte: 3 – 5 Bildern pro Woche. Aber auch mehr Bilder, auch mehrere an einem Tag, sind nicht nachteiligt.
Vorteile:
- Visuelles Storytelling ist ein sehr mächtiges Werkezug, um das Gefühl für Dein Produkt aufzuzeigen. Besser als jede lange Erklärung kann ein Bild Freude, Sicherheit oder Abenteuer vermitteln.
- Auch, wenn die Fotos gestellt sind: Du brauchst keine unglaublich teure Kameraausrüstung oder Erfahrung mit Photoshop. Die Kamera Deines Smartphones reicht aus, und Instagram bietet eine Vielzahl guter Filter für die Bearbeitung.
Nachteile:
- Du brauchst ein Konzept für visuelles Storytelling, denn schöne Fotos von Sonnenuntergängen reichen nicht aus.
YouTube
YouTube kann weit mehr als bloß kostenlose Musikvideos anzubieten. Unter den Social-Media-Plattformen ist diese ideal, um Deinen Kunden praktische Anleitungen für Deine Produkte zu bieten.
Zielgruppe: Unternehmen mit Videoinhalt und Nutzer, die Videoanleitungen suchen
Ideale Anzahl neuer Inhalte: 1 – 2 pro Woche
Vorteile
- Da YouTube zu Google gehört, profitierst Du mit YouTube-Videos bei der Google-Suche.
Du kannst die Verwendung Deiner Produkte mit Bild und Ton zeigen und Deinen Kunden so eine gut verständliche Hilfe bieten. - Gute Videos werden gerne auf anderen Netzwerken geteilt und in Blogbeiträgen eingebettet und damit weiter verbreitet.
- Du musst nicht nur eigene Videos hochladen, sondern kannst auch die Videos anderer Nutzer über Deinen Kanal teilen.
Nachteile
- Eigene Videos in entsprechender Qualität herzustellen ist je nach Aufwand nicht günstig.
Google+: Totgesagte leben länger
Als Google+ neu in der Familie der Social-Media-Plattformen erschien, wurde es als Untergang von Facebook gewertet. Heute existieren beide Netzwerke nebeneinander und bedienen unterschiedliche Zielgruppen.
Zielgruppe: Unternehmen, die bereits andere Social-Media-Plattformen nutzen, viele B2B-Networker und Blogger. Der Ton ist nicht ganz so locker wie auf Facebook.
Ideale Anzahl neuer Inhalte: 1 pro Tag
Vorteile
- Google+ bietet einen nicht zu unterschätzenden Vorteil in der Suchmaschinenoptimierung: Dort geteilte Inhalte (wie z.B. Ihre Blogbeiträge) haben gute Chancen auf die vorderen Plätze bei der Google-Suche.
Nachteile
- Google+ kämpft noch immer damit, nicht mehr totgeredet zu werden. Dies macht es schwer, Nutzer in dieses Netzwerk zu ziehen.
Unter den Social-Media-Plattformen ist Pinterest die ideale Möglichkeit, Produktbilder hochzuladen und zu teilen.
Zielgruppe: Rund zwei Drittel der Pinterest-Nutzer sind weiblich. Neben Unternehmen sind viele private Nutzer vertreten.
Ideale Anzahl neuer Inhalte: 2- 5 pro Tag
Vorteile
- Pinterest bietet Dir das ideale Umfeld, Bilder Ihrer Produkte „in Aktion“ zu teilen.
- Ihre Bilder können sehr schnell weiterverbreitet werden.
Nachteile
- Bilder in einer gewissen Qualität herzustellen, kostet Zeit und Geld
Xing und LinkedIn
LinkedIn als internationales und Xing als deutsches Business Netzwerk dient weniger dazu, direkt Kunden anzusprechen, sondern ist eher auf die Verknüpfung mit anderen Experten Ihrer Branche ausgelegt.
Zielgruppe: Business-Kontakte, Headhunter, Personen auf Jobsuche. Rund 80% der LinkedIn Nutzer sind 35 Jahre oder älter.
Ideale Anzahl neuer Inhalte: 2 -3 pro Woche
Vorteile
- Beide Netzwerke bieten gute Möglichkeiten, geschäftliche Kontakte zu knüpfen und mit Experten in Kontakt zu bleiben.
Nachteile
- Beide Netzwerke fungieren bei vielen Nutzern eher als digitale Sammlung von Visitenkarten und dienen weniger dem direkten Austausch.
Danke für den guten Artikel,
so etwas habe ich schon länger gesucht.
Hallo Herr Tavernaro,
danke für das Lob! Freut mich, dass wir thematisch richtig gelegen haben. Falls es noch mehr Themen gibt, zu denen Sie schon länger etwas suchen, lassen Sie es uns gerne wissen, dann können wir diese Themen vielleicht auch verbloggen.
Beste Grüße
Stefanie Norden